Warum tut mein Hund das? Warum will er da unbedingt hin? Warum knurrt er, wenn er mit mir auf dem Sofa liegt und sich jemand dazulegen möchte? Warum bellt er am Gartenzaun? Warum frisst mein Hund Gras?
Auf alle diese Fragen gibt es mehrere Antworten, das pauschal zu beantworten ist nicht möglich ohne den Hund zu kennen.
- Wie ist der im Alltag?
- Ist der eher extrovertiert oder schüchtern?
- Was sind seine Hobbys und Talente?
- Versucht er zu beeindrucken, ist er ein Angeber oder doch eher unsicher?
- Hatte er mit diesem oder jenem Verhalten schon öfter Erfolg?
Letztendlich hat jeder Hund seinen eigenen Charakter, seine Lebenserfahrung und seine eigene Taktik, um Dinge zu bekommen oder manches nicht tun zu müssen. Sorge um Unversehrtheit oder das Gesicht zu verlieren sind ebenso wichtige Gründe, wie das Verfolgen egoistischer Ziele. Was ist meinem Hund wichtig? Kann ich ihn lesen und verstehen? Handle ich in seinen Augen sinnvoll und verantwortungsbewusst? Bin ich verbindlich, wenn ich etwas möchte oder gewinnt doch häufig der Hund?
Wenn ich denke "Na gut, dann legst du dich eben statt Sitz ins Platz" oder "Na gut, dann komme ich die letzten Schritte noch zu dir um dich anzuleinen", dann hat meist der Hund die Spielregeln bestimmt. Denk dran bei "Na gut" hat der Hund gewonnen! Es ist ein Eingeständnis von mir, welches der Hund letztendlich abspeichert und für sich nutzt.
Verbindlichkeiten sind manchmal viel Arbeit und werden oft vom Gegenüber getestet. Meinst Du wirklich was du sagst, tust, einforderst...? Oder kann Dein Hund mit Dir verhandeln?
Du siehst, es ist mal wieder ein Thema über das ich ewig schreiben könnte. Denk mal darüber nach, vor allem wenn Du gerade glaubst, dass Dein Hund Dinge tut, nur um Dich zu ärgern. Jeder Gedanke spiegelt sich in der Körpersprache! Sowohl beim Menschen und auch bei Hunden - und alles hat seinen Grund. Von aufmerksamkeitsheischendem Verhalten, über Sorgen bis zum puren Egoismus ist da alles dabei und von allem gibt es auch Mischformen.
Du siehst, ich finde kaum ein Ende, denn es ist komplex, faszinierend, emotional und manchmal auch frustrierend und kompliziert. Das alles sollte uns nicht davon abhalten verstehen zu wollen was unser Hund uns gerade sagt, ihm zu helfen, Grenzen zu setzen, damit es uns beiden in unserer Beziehung gut geht.
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